Fruchtbarkeit - 1 by Émile Zola
Autor:Émile Zola [Zola, Émile]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Zyklus Quatre Evangiles
ISBN: 9783862670482
Herausgeber: TUX
veröffentlicht: 2011-04-28T00:00:00+00:00
3
Zwei Jahre gingen hin. Und während dieser zwei Jahre bekamen Mathieu und Marianne noch ein Kind, ein Mädchen. Und diesmal vergrößerte sich zugleich mit der Familie auch die Besitzung Chantebled wieder, im Westen des Plateaus, um das letzte Stück Sumpfgebiet, dessen Moräste noch trocken zu legen und dessen Quellen noch zu fassen gewesen waren. Nun war dieser Teil des Besitzes vollständig urbar gemacht, mehr als hundert Hektar Boden, auf denen bisher nur Wasserpflanzen gewachsen waren, und die nun, der Kultur gewonnen, überreiche Ernten lieferten. Und die neugefaßten, nach allen Seiten geleiteten Quellen waren daran, das wohltätige Leben abwärts zu tragen, indem sie die sandigen Hänge befruchteten. Das Leben setzte seinen unaufhaltsamen Eroberungszug fort, die Fruchtbarkeit verbreitete sich unter der Sonne, die Arbeit schuf unausgesetzt, unermüdlich, trotz aller Hindernisse und Kümmernisse, füllte die Lücken der Verluste aus, goß zu jeder Stunde neue Kraft, neue Gesundheit und Freude in die Adern der Welt.
Im Laufe seiner ununterbrochenen geschäftlichen Beziehungen mit Séguin trat dieser nun seinerseits mit dem dringenden Vorschlage an Mathieu heran, wieder einen Teil des Besitzes zu erwerben, bemühte sich sogar, ihn zu bestimmen, den ganzen Rest auf einmal zu nehmen, noch etwa zweihundert Hektar Wald und Heide. Er befand sich in fortwährender Geldnot, er bot Erleichterungen, Nachlässe an. Aber Mathieu nahm es klugerweise nicht an, hielt vorsichtig an seinem ursprünglichen Plane fest, nur schrittweise vorzudringen, nach Maßgabe der Notwendigkeit und seinen Kräften entsprechend. Bei der Erwerbung alles Heidegrundes längs der Eisenbahnlinie hätte sich überdies eine Schwierigkeit ergeben: es befand sich nämlich inmitten dieser Heideflächen und sich entzweischneidend, eine trostlose Enklave von einigen Hektar, welche Lepailleur, dem Mühlenbesitzer, gehörte, der daraus niemals den geringsten Nutzen gezogen hatte. Daher hatte Mathieu, als er wieder einen Gebietsteil anzukaufen hatte, den Rest der Sumpfflächen im Westen des Plateaus gewählt, indem er hinzufügte, daß er später gerne die Heiden erwerben werde, sobald der Müller seinen Besitz abgetreten habe. Er wußte übrigens, daß dieser ihn seit dem unaufhaltsamen Wachstum der Besitzung, mit so mißgünstigem Neide betrachtete, ihm so aufsässig war, daß er es für angezeigt hielt, sich nicht mit dem Ankaufe zu befassen, da er sicher war, abgewiesen zu werden. Séguin war darüber sehr erstaunt, behauptete, daß er es schon verstehen werde, den Mann zur Vernunft zu bringen, schmeichelte sich sogar, daß er die Enklave um einen Pappenstiel bekommen werde, wenn er sich der Sache annehme. Und offenbar immer noch darauf hoffend, daß er sich dieses Teiles seines Besitzes zugleich mit dem andern werde entledigen können, bestand er darauf, mit Lepailleur zu sprechen und mit ihm handeleins zu werden, ehe er den Kaufvertrag über den hochgelegenen Teil unterzeichne.
Einige Wochen vergingen. Als nun Mathieu an dem Tage, den ihm Séguin brieflich bestimmt hatte, in dem Palais in der Avenue d’Antin vorsprach, um die Unterschriften auszuwechseln, fand er Séguin nicht zu Hause. Ein Bedienter ließ ihn in dem großen Saale des ersten Stockes allein, nachdem er ihm gesagt hatte, Monsieur werde zweifellos bald heimkehren, da er ihm Auftrag gegeben habe, den Herrn warten zu lassen. Der Besucher ging in
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